Praxis steht vor der Theorie
Praktisches Arbeiten beim Projektunterricht garantiert einen lebendigen Unterricht. An der HLUW Yspertal ist seit der Schulgründung vor über 30 Jahren der verpflichtende Projektunterricht in die Ausbildung integriert. Ein Beispiel dafür ist die Erstellung von Abfallwirtschaftskonzepten in Betrieben.
Enge Zusammenarbeit mit Betrieben aus der Region zeichnet die Unterrichtsprojektarbeit an der HLUW Yspertal besonders aus. (vlnr)Jürgen Drozda (Raiffeisen Lagerhaus Amstetten), Maximilian Schöbl, Valentin Pressl, Franz Jetzinger, Noah Stinti (Schüler der HLUW) und Reinhard Hinterleitner (Raiffeisen Lagerhaus Amstetten) ;Foto: HLUW Yspertal
Yspertal, Stift Zwettl - „Zwei Unterrichtsprojekte werden pro Klasse und Schuljahr an der HLUW Yspertal laut Lehrplan durchgeführt. Im ersten Semester wird die letzte Woche vor den Semesterferien für diese moderne Form des Projektunterrichts genutzt“, erklärt Schulleiter Mag. Gerhard Hackl. Die Palette ist sehr abwechslungsreich. Zum Beispiel beschäftigt sich der dritte Jahrgang praktisch mit der Thematik „Abfallmanagement und Abfallwirtschaftskonzept in Betrieben“. Im ersten Jahrgang ging es heuer um die Suche nach nachhaltigen und abwechslungsreichen Lernmethoden. Auch die Ausbildung zum Gefahrgutbeauftragten*in und der praktische Fahrbetrieb für die Ausbildung zum Führen von Hubstaplern wurden im 4. Jahrgang in dieser Unterrichtsprojektwoche durchgeführt. Im zweiten Jahrgang beschäftigte man sich unter anderem mit der Frage „Schnitzel, Soja, Heuschrecken – Wie sieht nachhaltige Ernährung in Zukunft aus?“
Abfallwirtschaftskonzept
Im Zuge eines verpflichtenden Unterrichtsprojektes in den Bereichen Betriebswirtschaftslehre und Umweltmanagement bildeten die Schüler*innen des dritten Jahrgangs 2er- bis 4er-Gruppen, um für Betriebe ihrer Wahl Abfallwirtschaftskonzepte zu überarbeiten oder neu zu erstellen. Was bringt überhaupt ein Abfallwirtschaftskonzept? Mit dessen Erstellung bekommen Unternehmer ein Bild davon, wo welche Abfälle entstehen und was damit geschieht, von der Menge und Herkunft bis zur Entsorgung. Schwachstellen der Abfallwirtschaft im Betrieb zeigen sich genauso wie mögliche Prozessverbesserungen und Einsparungspotenziale. Betriebe können durch Vermeidung oder bessere Trennung von Abfällen ihre Kosten oft deutlich reduzieren. Neben weniger Abfall geht es auch um dessen Eigenschaften, d.h. Reduktion der gefährlichen Abfälle.
Schüler*innen des 3. Jahrganges sammeln Erfahrungen
Die Schüler*innen der drei dritten Klassen erstellten bzw. überarbeiteten zum Beispiel ein Abfallwirtschaftskonzept für folgende Firmen: KSG Austria GmbH, TAS GmbH, Voest Alpine Krems GmbH, Gottwald GmbH & CO. KG, Brandstetter Elektro GmbH, Wagner Schmelztechnik GmbH & Co.KG, Schagerl Music GmbH, Raiffeisen Lagerhaus Amstetten, OBI Bauhaus & Heimwerkermärkte, Wollwerk Obermühle, ARDEX Baustoff GmbH, VarioCube GmbH, Riegler GmbH und Forster Metallbau GmbH. Drei Tage verbrachten die HLUW-Schüler*innen in den Betrieben und bekamen dort viele interessante Erfahrungen. Die Zusammenarbeit mit den Angestellten war sehr positiv. Die Jugendlichen konnten gerade in den Bereichen des Abfallmanagement einen guten Einblick gewinnen. Auch jenen Unternehmen, die aus rechtlicher Sicht kein AWK benötigen, wurde eines zur Verfügung gestellt. Somit wird ihnen der Umgang mit Abfall bewusster gemacht und sie achten mehr auf die richtige Trennung der verschiedenen Abfallarten.
Schnitzel, Soja, Heuschrecken – Wie sieht nachhaltige Ernährung in Zukunft aus?
In diesem Schuljahr ging man im 2. Jahrgang in der Unterrichtsprojektwoche der Frage nach „Wie sieht nachhaltige Ernährung in Zukunft aus?“. Nachdem sich die Schüler*innen mit den Grundlagen der Ernährung und den Nahrungsbestandteilen befasst hatten, wurden verschiedene zukünftige Nahrungsquellen auf deren Nachhaltigkeit geprüft. Vor allem Alternativen zu herkömmlichem Fleisch als Proteinquelle, wie veganer Fleischersatz, Laborfleisch oder Insekten wurden in Bezug auf Nahrungsbestandteile und Umweltbelastung verglichen. Außerdem wurde eruiert, wie klimafreundlich die Lieblingsgerichte der Schüler*innen sind und besprochen, wie sie diesbezüglich verbessert werden könnten. Highlight des Unterrichtsprojektes war die Zubereitung und Verkostung dreier verschiedener Burger. Obwohl sich der herkömmliche „Fleischburger“ großer Beliebtheit erfreute, konnte auch die vegane Alternative viele überzeugen. Für alle neu war der Burger mit Insekten-Patty, welcher geschmacklich ebenfalls viele positiv überraschte. Wie auch immer konkret unsere Ernährung in Zukunft aussehen mag, die 2AUW ist sich einig: Bei Tierprodukten sollte ein bewusster Konsum im Vordergrund stehen, und es soll generell der Versuch gestartet werden, weniger Fleisch zu essen. Bei Ersatzprodukten ist es besonders wichtig, auf die Inhaltsstoffe sowie die Herkunft zu achten.
Ein besonders lebendiges Unterrichtsprojekt an der HLUW Yspertal - Schnitzel, Soja, Heuschrecken – Wie sieht nachhaltige Ernährung in Zukunft aus? (vlnr)Katharina-Sophie Taferner und Elias Walter mit ihrem Exemplar eines „Insektenburgers“; Foto: HLUW Yspertal
Anmeldung zum Schulbesuch
Vorbeischauen und mitmachen - Wer gerade eine Neue Mittelschule (NMS) oder eine Unterstufe im Gymnasium besucht und die Reife- und Diplomprüfung (Matura) an einer berufsbildenden höheren Schule mit interessanten, krisensicheren Berufsfeldern absolvieren möchte, ist bei der HLUW Yspertal genau richtig! Für die praktische Ausbildung stehen zahlreiche Labors, ein drei Hektar großes Freigelände mit Schulgarten, Versuchswasserkraftwerk, eine PV-Anlage und Solarversuchsanlagen sowie eine moderne umwelttechnische Laborhalle mit Werkstätten zur Verfügung. „Für Interessierte ist die Anmeldung zum Schulbesuch jederzeit möglich und wir bieten auch Online–Schulführungen an“, erklärt Schulleiter Mag. Gerhard Hackl. Schnupperschüler sind herzlich willkommen, natürlich je nach gerade geltenden Covid-Auflagen. Es gibt auch die Möglichkeit, je nach aktueller Pandemielage, im Internat zu nächtigen und so ins Internatsleben hineinzuschnuppern. Infos telefonisch unter 07415 7249 oder unter: http://www.hluwyspertal.ac.at
Cooler Sommer - Naturverbundene Jugendwoche der HLUW
Die Natur fachkundig erleben, sich für die Natur begeistern! Professorinnen und Professoren, Absolventinnen und Absolventen der HLUW Yspertal gestalten ein besonderes Programm für Kinder von 10 bis 15 Jahren in den Sommerferien, natürlich unter Einhaltung aller Hygieneregeln und Auflagen, die durch die Coronavirus-Pandemie zu diesem Zeitpunkt notwendig sind.
Kostengünstige Ferienbetreuung
Diese ökologische Jugendwoche an der HLUW Yspertal startet am Samstag, 20. August und geht bis Freitag, 26. August 2022. Untergebracht sind die teilnehmenden Jugendlichen im Privatinternat. „Ein abwechslungsreiches Programm mit coolen Freizeitaktivitäten will man je nach den durch die Coronavirus-Pandemie bedingten Möglichkeiten bieten. In den 220 Euro Kostenbeitrag ist eigentlich alles enthalten, von der Unterbringung, Verpflegung, Betreuung bis zur Programmgestaltung durch Pädagoginnen und Pädagogen der Schule und des Privatinternates“, erklärt Abt Johannes vom Stift Zwettl. „Für uns Zisterzienser ist es ein wichtiger Auftrag, neben der Seelsorge, Jugendlichen die Augen zu öffnen für die Schönheit der Schöpfung (Natur).“
Young Life Jugendwoche für nachhaltiges Leben!
Auch einen besonderen Namen hat man sich für diese Sommerwoche überlegt: „Young Life Jugendwoche für nachhaltiges Leben!“ Diese beinhaltet zum Beispiel Erkenntnisse in der Wasserchemie, Biologie, Landschaftsökologie, Lärmmessung und das in spielerischer Form. Coole Freizeitangebote stehen am Schulstandort zur Verfügung. Die Angebote reichen von einer In- und Outdoorkletterhalle, einem Turnsaal, einem Erlebnisbad, einem Badeteich, einem Naturpark bis hin zu abwechslungsreichem Training an Fitnessgeräten. Diese Woche in den Ferien eignet sich auch als Schnupperwoche für Interessierte an der fünfjährigen berufsbildenden höheren Ausbildung mit Reife- und Diplomprüfungsabschluss. Die Anmeldung ist jederzeit möglich! Informationen unter Tel. 07415 7249 oder http://www.hluwyspertal.ac.at
Lebendige Privatschule des Stiftes Zwettl in Yspertal
Besonders wichtig ist die geistige und körperliche Fitness. Mit zahlreichen Sportangeboten, von Fußball für Mädchen und Burschen über Volleyball bis hin zum Bogenschießen, Klettern und Fitnessprogrammen wird den Teenagern eine Menge geboten. Ein Drittel der Unterrichtszeit findet in Form von Praktika oder Projekten statt. Projektwochen und Fachexkursionen mit Auslandskontakten, miteinander arbeiten und Spaß haben und gemeinsam coole Freizeitangebote erleben, das alles sorgt für eine lebendige Berufsausbildung. Natürlich gibt es ein Privatinternat für Mädchen und Burschen. Mit umfangreichen Förderangeboten in der Schule und im Internat kann man seine persönliche Fitness steigern. Die Ausbildung schließt man mit der Reife- und Diplomprüfung ab. Damit erlangt man auch die Studienberechtigung. Es besteht auch die Möglichkeit, danach direkt ins Arbeitsleben einzusteigen und um den Ingenieurtitel anzusuchen. Umwelt- und Abfallbeauftragte/er, mikrobiologische/er und chemische/er Laborant/in und Umweltkaufmann/frau sind nur ein paar Beispiele für Berufsmöglichkeiten.
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